tag:blogger.com,1999:blog-29027621023608492132024-02-21T19:49:08.981-08:00AsketenFibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.comBlogger12125tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-58095020363694864632014-12-11T07:35:00.004-08:002022-11-28T21:36:08.130-08:00Der einäugige Prohpet stand am Meer. Ü (übersetzt)Da kam ein barfüssiges Mädchen zu ihm und fragte:<br />
<br />
"Was tust du?"<br />
<br />
Der einäugige Prophet antwortete:<br />
<br />
"Ich warte darauf, dass sich das Meer beruhigt."<br />
<br />
... und er blickte weit hinaus in die Tiefen des Meeres.<br />
<br />
Das barfüssige Mädchen setzte sich zu seinen Füßen und sie blickten hinauf zum Horizont, wo Wolken wie Gedankenzeit vorbeizogen. Sie sahen, wie die Regenwände sich am Horizont auftürmten und wie die Wellen aus der Ferne des Meeres zu ihren Füßen heranrollten. Sie sahen wie die Sonne zurückkam und wie sich das Wetter wie das Innere einer Seele aufhellte und verdunkelte.<br />
<br />
Darauf kam das Mädchen nun jeden Tag und brachte dem Propheten Essen. Am fünften Tag aber fragte es:<br />
<br />
"Und warum wartest du darauf, dass sich das Meer beruhigt?"<br />
<br />
...und der Prophet antwortete:<br />
<br />
"Wenn Meere sich beruhigen können, dann können es vielleicht auch die größeren Gewässer in dieser Welt."<br />
<br />
... "Die größeren Gewässer?" fragte das Mädchen.<br />
<br />
Der einäugige Prophet setzte sich und blickte mit dem zugenähten Auge in sich und mit dem offenen Auge noch weiter hinaus in das Meer: "Das größere Gewässer ist das Meer der Seelenseen und ich warte darauf, dass ich in seiner Ruhe tief auf seinen Grund sehen darf."<br />
<br />
Das barfüßige Mädchen fragte: "Kann denn ein Mensch das Meer bändigen?"<br />
<br />
Der einäugige Prophet schaute nochmals in sich und sagte: "Nur wenn die Natur die Menschen bändigen kann. Deswegen muss sich vielleicht erst das Meer beruhigen, bevor sich die Natur im Menschen im beruhigt."<br />
<br />
So sprach der einäugige Prophet und schaute weiter hinaus ins Meer.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-58264036380407166212012-01-09T18:21:00.001-08:002022-11-28T21:39:16.704-08:00Die Meditation (Übersetzt)<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://www.flickr.com/photos/h-k-d/4098502766/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" title="The Golden Path II von h.koppdelaney bei Flickr"><img alt="The Golden Path II" src="http://farm3.staticflickr.com/2702/4098502766_cb806b13c9.jpg" height="499" width="500" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><strong class="username" id="yui_3_4_0_3_1326161987802_2926" style="background-color: #fefefe; color: #222222; display: block; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 13px; margin-top: 0px; text-align: left;">CC_Foto: <a href="http://www.flickr.com/photos/h-k-d/" style="background-color: transparent; color: #0063dc; text-decoration: none;">h.koppdelaney</a></strong></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-family: "georgia" , "times new roman" , "bitstream charter" , "times" , serif; font-size: 13px; line-height: 19px;"><br />
</span><br />
<span style="font-family: "georgia" , "times new roman" , "bitstream charter" , "times" , serif; font-size: 13px; line-height: 19px;">Der Klosterschüler fegte, wie ihm sein Meister geheißen hatte, acht Stunden am Tag den Hof . Doch der Meister ließ sich den Zweck nicht entlocken. Als der Meister nach einem Monat starb, so verlor der Klosterschüler den einzigen Meister im Kloster, der bereit war ihn zu unterrichten. Ohne Aussicht auf Erleuchtung durch andere Meister, die ihn wie laue Lüfte ignorierten, fegte er also von morgens an bis abends 30 Jahre den Hof. Die Hoffnung der Erleuchtung glühte in ihm all diese Zeit. Kurz bevor sie erlosch und der Klosterschüler in seiner Tätigkeit vor dem inneren Abgrund der Verzweiflung stand, da stieß beim Fegen ein Körnchen Staub ein anderes an und er rief: Da ist es!</span>Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-39386509292415876462011-05-26T03:55:00.000-07:002011-05-26T03:55:49.308-07:00Asketen sind geduldig wie die SteineEs heißt als der einäugige Asket zwei Jahre lang vor einem Stein meditiert hatte, war danach ein Abdruck seines geduldigen Gesichtes im Stein hinterlassen.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://www.flickr.com/photos/88585285@N00/3243151417/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Samanars 2 von matrix108 bei Flickr"><img alt="Samanars 2" height="300" src="http://farm4.static.flickr.com/3329/3243151417_65fb0a68d9.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span class="name" id="yui_3_3_0_3_1306406959957924"><span class="username">Propheten geduldig wie Steine. Foto von </span><b class="username" id="yui_3_3_0_3_1306406959957926"><a href="http://www.flickr.com/photos/88585285@N00/">matrix108</a></b></span></td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br />
</td><td class="tr-caption" style="text-align: center;"></td></tr>
</tbody></table>Mit der Ruhe und Gewissheit der Planetenbahnen und der Geduld der Steine werden sie umspült von Welt. Mehr als ein ruhender Gedanke ist ihr Körper nicht mehr.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-45076730102889161162011-03-18T04:33:00.000-07:002011-03-18T04:33:40.690-07:00Der lernende MeisterEin Meister lernt stets mehr von seinen Schülern als seine Schüler von ihm, denn ein Meister hat vor allem eins gelernt: Das Lernen.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://www.flickr.com/photos/imagemd/3316652795/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;" title="Young Monk von ImageMD bei Flickr"><img alt="Young Monk" height="386" src="http://farm4.static.flickr.com/3350/3316652795_0d1519db06.jpg" width="500" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Der Anfängergeist des Lernenden hat der Junge schon, es gilt aber diesen mit Weisheit zu verknüpfen</td></tr>
</tbody></table><br />
Was aber kann ein Meister lehren? Die rückblickende Wertschätzung des vormaligen Nichtwissens aus dem Geiste der Weisheit.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-77684430450581046252009-09-13T13:50:00.001-07:002014-11-28T17:01:16.613-08:00Was ist ein Meister?Meister lassen sich von den Umständen der Welt nicht mehr überraschen. Die Welt ist ein immer schon gewusster aus dem Inneren gestifteter Zusammenhang. Alles vollzieht sich in den ruhigen Planetenbahnen der Logik des inneren Wissens. Der Subjektkern, ein hartes Gestein, das Wissen um sich versammelt, und sich damit ummantelt und irgendwann nicht mehr die Frage beantworten, ob unter der weichen Schale des Wissens wirklich ein Kern vorhanden ist oder ein Nichts lauert. Der Meister hat sich an die Bestimmbarkeit der Welt aus sich selbst hinweggegeben. <br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaz8GZYbfe3AGJCLInelJw7fZi3NxLq27pqHGweoz-kMhgCB5y_eHAD83mvo_kE56OLI9-tvUtpRPwji4alL_NH7sCvpSN55SjyDmRyswV2pvzN4o7YXSqnrkgHG9ix9U9nQDVXu41krw/s1600/1-edf6cf5222a9fe085318f3e1689ca9e7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaz8GZYbfe3AGJCLInelJw7fZi3NxLq27pqHGweoz-kMhgCB5y_eHAD83mvo_kE56OLI9-tvUtpRPwji4alL_NH7sCvpSN55SjyDmRyswV2pvzN4o7YXSqnrkgHG9ix9U9nQDVXu41krw/s400/1-edf6cf5222a9fe085318f3e1689ca9e7.jpg" height="117" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><br /></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Wir starren in die Welt, und es sind die Tage an dem die Natur uns ihre Geheimnisse gesteht. Aus der Ruhe des Stehens spürt einer die Neigung der Erde. Die Tage neigen sich dem Ende. Und einer neigt sich zu den kitschigstens Erkenntnissen:<br />
<br />
Du weißt es, aber ES weiß dich noch nicht.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-84008785891396607892008-10-16T11:21:00.000-07:002014-12-15T19:45:55.558-08:00Die Leere ist das EinfacheDer einäugige Prophet half dem alten, einfachen Mann vom Lande seinen Wagen nach Hause zu ziehen. Da lud der einfache Mann ihn zu einem köstlichen Essen bei ihm zu Hause ein. So saßen sie beisammen. Der Mann aß viele Speisen und genoss die Ruhe des Abends. Der Prophet aber fragte: „Warum ist dein Leben einfach?“ Der alte Mann verstand die Frage nicht, zündete sich eine Pfeife an und antwortete: „Es ist ein klares Leben. Vom Morgen an verdiene ich mir meinen Abend.“ Der einäugige Prophet erblickte die Dunkelheit in seinem verschlossenen Auge und sagte: „Mit dem Abend flüchtest du in den Schlaf. Dein klares Leben umschließt nur ein Dunkel, aber du umschließt nicht das Dunkel.“ Der alte, einfache Mann wurde müde und lies Rauchwolken aus seinen Lungen steigen. Sodann nahm er einen Schluck Alkohol und sprach. „Ich verstehe dich nicht. Das Leben bin ich. So geht es mir um mein Leben und abends schlafe ich schlicht.“<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-sP5xfMsushZYbQvfQ4fFQYUphzPOliYDgJFNl_JszPrF4jx9ZTQ3N8WdpzzCc65cc8DKStgfx0CkZZ0cbIC95hiS0V2kuirGh0orrgT8gsj-w16lBARfthS7R5kukuErvLdSyAzc-XY/s1600/Bundesarchiv_Bild_101I-320-0939-15%252C_Polen%252C_alter_Mann_vor_Zaun.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-sP5xfMsushZYbQvfQ4fFQYUphzPOliYDgJFNl_JszPrF4jx9ZTQ3N8WdpzzCc65cc8DKStgfx0CkZZ0cbIC95hiS0V2kuirGh0orrgT8gsj-w16lBARfthS7R5kukuErvLdSyAzc-XY/s400/Bundesarchiv_Bild_101I-320-0939-15%252C_Polen%252C_alter_Mann_vor_Zaun.jpg" height="265" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><h1 class="firstHeading" id="firstHeading">
<span style="font-size: xx-small;">"Alter Mann vor Zaun"<b><span class="licensetpl_attr"> by Bundesarchiv, Bild 101I-320-0939-15 / CC-BY-SA</span></b></span><span style="font-size: xx-small;"> Quelle: wikicommons </span></h1>
</td></tr>
</tbody></table>
Der Prophet sah den Mann und sah zur Hälfte durch sein verschlossenes Auge in sich hinein. Da nahm er das nun leere Gefäß des alten einfachen Mannes und sprach: „Dein Krug aus Ton ist schön. Denn er umschließt ein Nichts. So fülle es mit Getränken.“ Er stand auf und ging und fasste mit seiner Hand an eine Wand des Hauses. „Dein Haus ist sicher...“ fuhr er fort „...,denn es umschließt das Nichts, so dass du darin wohnen kannst.“ Dann ging er zum alten, einfachen Mann, berührte seinen Körper und sprach: „Dein Körper ist stark, denn er umschließt ein Nichts, so dass du darin leben kannst.“ Der alte einfache Mann blickte auf das leere Gefäß in dem kein Alkohol mehr war. Da verabschiedete sich der einäugige Prophet aber auch schon mit den Worten: „Dein Leben ist gut, denn es umschließt eine Leere.“ Der alte einfache Mann rief störrisch zur Tür: „Und was soll ich mit diesem Leben machen?“ Da war der einäugige Prophet jedoch schon auf dem Weg und die Tür fiel in ihr Schloss. Der einäugige Prophet hatte nie die Leere mit Alkohol gefüllt, so konnte er sie in sich noch sehen. Und damit er sie nie vergesse, hatte er sich das linke Auge zugenäht.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-4096140987423933812008-10-16T02:30:00.000-07:002010-12-05T04:41:58.167-08:00Der törichte MenschDer einäugige Prophet traf den törichten Menschen. „Du bist schon gestorben“<br />
rief der törichte Mensch dem Propheten zu. „Du hast Recht“ rief der Prophet<br />
zurück „und mehr noch ich bin noch nicht geboren“ Den zweiten Teil aber hörte<br />
der törichte Mensch schon nicht mehr aus Glück über seine Weisheit. „Du hast<br />
kein Leben, da du nicht dem Genusse frönst“ sagte der törichte Mensch weiter.<br />
Wieder antworte der Prophet: „Du hast Recht und mehr noch ich habe kein<br />
Sterben, denn ich mache nichts und werde nichts.“ Der törichte Mensch fühlte<br />
sich bestätigt. Er fühlte die Weisheit seiner Worte und sprach weiter „Ich<br />
weiß, dass ich recht habe, du brauchst es mir nicht zu sagen. Sei nicht<br />
töricht!“ Da blickte der Prophet in sich selbst und zu dem törichten Menschen<br />
und sprach: „Du hast Recht und du sprichst von dem woran ich leide.“ Der<br />
törichte Mensch aber konnte dem Gespräch nicht mehr folgen. Natürlich hatte er<br />
Recht, damit dass er Recht hatte und schaute den Propheten mit leeren Augen an.<br />
Da hob der Prophet zu seiner Rede an: „Du lebst von dem, woran ich sterben<br />
werde.“<br />
<br />
Bald schon hörten die Menschen auf… Sie hörten auf den Propheten… Sie hörten<br />
auf von dem Propheten zu erzählen. Sie waren töricht und hörten nur sich<br />
selbst, wenn sie von ihm sprachen.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-17771179797806912882008-10-15T22:35:00.000-07:002016-09-02T10:40:36.967-07:00Was ist der Prophet?Und er sprach: Weder denkt der Prophet noch fühlt er. Das was der Prophet ist, ist die absolute Freiheit. Denn er ist Mensch und nicht Mensch geworden. Er ist das verlorene Paradies und die gewonnene Freiheit; eine Dunkelheit, die aus dem Licht tritt, ein in den Körper Eingefallener und aus sich Herausstürmender. Er ist ein Pendel, dass zwischen allen Wirklichkeiten schwingt. Er ist das Leben in vollkommenen Bewusstsein erfasst.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-37179432489949437112008-10-14T18:41:00.000-07:002010-12-05T08:52:27.402-08:00Der Prophet als Sein und NichtsAsketen, zu denen auch einige der Propheten zählen, waren immer bemüht die Grenzen des Lebens auszuloten. Dazu entschieden sich viele zunächst das Leben in seinem Überfluss zu negieren. Sie meditierten Jahre auf Säulen und tranken allein das Wasser, das vom Himmel fiel, versuchten nicht zu schlafen. Das Phänomen der Säulenpropheten ist dabei gut 6000 Jahre alt. Die Überlieferungen scheinen wie Legenden werden aber von modernen Berichten bestätigt. Es geht hier aber nicht darum einer Esoterik das Wort zu reden. Was hier von Interesse ist, soll das Moment der Negation im Leben der Propheten sein. Und so zeugen uns auch die überlieferten Schriften. Die härtesten Asketen sind nicht mehr wirklich lebendig aber auch noch nicht gestorben. Sie sind am nächsten dem Leben, denn sie meditieren wie im Schaukelstuhl fast tot und dann wieder fast lebendig. Die folgenden Zeilen berichten von der Paradoxie, die hinter diesen Versuchen steckt.<br />
<br />
"Zwei Menschen handeln für den Propheten. Einer wandert im Reich der Sonne, dem Reich der Körper; der andere sitzt im Schatten einer Persönlichkeit. Der Prophet ist die vollständige Einheit aus beiden. Der Prophet ist die Mitte." <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"></div><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAIkYCMiOER8jkzpfvfg0yLq5mJHTP-detUITslIy6K3ejgEEJItRNwf3RJgtZ0VX_vUjihKh_pTcoxHINc7XawnfLHxNGgdBZvKjqfDO6vsgqHqpkb6y0v-TJx4K4wHOm_xIsuxN2ox0/s1600/Buddha.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="147" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAIkYCMiOER8jkzpfvfg0yLq5mJHTP-detUITslIy6K3ejgEEJItRNwf3RJgtZ0VX_vUjihKh_pTcoxHINc7XawnfLHxNGgdBZvKjqfDO6vsgqHqpkb6y0v-TJx4K4wHOm_xIsuxN2ox0/s400/Buddha.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Copyright by Fibonaccie</td></tr>
</tbody></table><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6T6-wfC_eInHHuPU7eBIFUp2DOSV1VDF-CXXtJohOGGILcfn8RYNmpNXGl302-2JI3jQz4w5sOAQ2CCDwycAv-XoMz_t_NQ5XKQVfjPHrUNbDobpgjUZe-D4XtIH8nQ1PfSrMa1XydZE/s1600/Buddha.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br />
</a></div><br />
<br />
"Der Prophet ist Teil der Religion, die sich Leben nennt. Dieses Leben aber ist nichts anderes als das Phänomen der Selbstvergegenwärtigung. Er blickt auf das Pendel, das wir sind. Das Pendel zwischen Sein und Nichts; zwischen hier, jetzt un dort und dann. Wir sind hier und wieder verschwunden. Unser Körper bleibt in der Vergangenheit doch mit uns kommt immer ein erneuernder Körper. Uns verlässt dabei stets ein alter Körper. Der Prophet sieht sich als bewusstgewordene Zeit... als das hier und jetzt und nichts und niemals zugleich. Das ist keine Mitte das ist die Wirklichkeit der Realität, die nur im Leben möglich ist. Dieses aber ist keine Realität sondern einzig und allein Phänomen." <br />
<br />
"Wir sind ein bisschen mehr als das Nichts und doch auch Nichts, wir sind Wirklichkeit. Wir handeln und fallen ständig hinter unseren Handlungen zurück, dann sind wir diesen voraus und beides und nichts von beidem. Die Identität, die wir sind, fällt nicht erst durch das Gedachte als Vorhandenes in die Welt. Die Religion heißt. "Fraiheit" wir entscheiden uns dafür, wozu wir gezwungen sind. Für das Leben. Der Prophet ist der letzte wirklich freie Mensch und auch der erste Sklave seiner Freiheit.“ <br />
<br />
„Es gab nur zwei gute Menschen und beide sind im Propheten, der eine ist noch nicht geboren und der andere schon gestorben.“Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-77540883844027176682008-10-14T12:32:00.000-07:002014-12-19T20:54:37.235-08:00Zwei Welten.Der Asket stand auf einer Säule nahe dem Fluss. Sein kalter Atem stieß sich in das Leben. Sein Denken stocherte im Nichts herum. Ohne ersichtlichen Grund schwammen Fische, Steine lagen im Wasser. Umspült von Sein starb der Asket in das volle Leben hinein. Ganz Gefühl und doch Gedanke geworden, stand in ihm nur noch jenes ferne Wissen von sich selbst: von seinen fleischigen Überbleibseln, seinem Körper und seinen Begierden, jene schmale Erinnerung gewesen zu sein, mehr nicht. <br />
<br />
Jene schmale Erinnerung gewesen zu sein... Die Welt hatte ihn damals stumpf gemacht. Die Farben blendeten seine Augen. Die Geräusche der (Wasserfälle, Donner, Grillen, Grasswachsen) alles lies ihn ertauben. Das Essen stumpfte seine Geschmackssinne. Und immer noch: Die Gedanken hielten seinen Geist gefangen. Sein heißes Verlangen nach Leben trocknete ihm sein Herz aus. (Vgl. Laotse: Tao Te King S.24)<br />
<br />
Da fiel nun der Regen auf seinn Körper. Jener unatembare Raum, trinkbar mehr nicht. Da schwammen die Fische durch das Wasser ohne ersichtlichen Grund. Das Wasser im Fluss; es floss zum Meer. Das Meer lag tiefer dem Fluss. Die Bäume gruben langsam ihre Wurzeln in das Flussufer. Die Luft drückte auf seinen Brustkorb. Jenes Atembare drang in seinen Leib, wie Gewürm fraß es sich in ihn – sein Leben. <br />
Seit Jahren nun hatte er nicht mehr geschlafen. Die Welt hatte in ihm ihre Augen geöffnet. Die Welt hielt in ihm ein Auge offen. Mit ihm war die Welt zur Welt gekommen. Da nahm der einäugige Prophet Nadel und Faden und schloss eines seiner Augenlider für immer. <br />
<br />
Der neue Prophet, zuvor geblendet von seinen Augen, schloss mit Nadel und Faden ein Augenlid. Ein Blick, nach innen, ein Blick und außen, so trennten sich von nun in ihm zwei Welten. Er blickte nun in seinen Schatten hinab und ein atmender Abgrund stieg in ihm auf und ihm quoll die Erkenntnis. Dieses war der Beginn der zwei Welten.Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-62150358527156287142008-10-11T21:04:00.000-07:002010-12-05T09:28:55.164-08:00Die Sprache der WeltDer Prophet spricht von der Welt, indem die Welt mit dem Propheten spricht. Sofern durch ihn aber die Welt redet und er schweigt, ist der Prophet selbst nur das Mundstück eines noch größeren Mundstückes. Im Gegenteil die Welt muss schweigen, wenn der Prophet schweigt und die Welt muss sprechen, wenn der Prophet spricht. Die Welt muss im Einklang ihres Wesens des Denkbaren im Schweigsamen sein. Im Folgenden ist ein Zeugnis überliefert vom Unklang der Welt mit dem Propheten. Die falschen Wege, die Täler muss auch ein Prophet durchschreiten:<br />
<br />
<span style="font-style: italic;">"Abermals stand der einäugige Prophet am Wasser und wartete. Da kamen die Fische und fragten ihn: „Warum wartest du?“ Der einäugige Prophet aber sagte: „Seid leise! Fische können nicht reden.“<br />
</span>Fibonacciehttp://www.blogger.com/profile/18040697124092505349noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2902762102360849213.post-11630747012047134362008-10-11T00:28:00.000-07:002014-12-23T20:49:23.215-08:00Also sprach der einäugige Prophet<title></title><style type="text/css"> <!-- @page { size: 21cm 29.7cm; margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } </style> <br />
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Bevor wir beginnen, die große Geschichte vom einzigen, vom wahren Propheten zu erzählen, sollten wir noch einige Dinge klären, die in unserem Abendland schon in das Blut des Denkens eingegangen sind. Wir sind so fern von dem Gedanken des Propheten, da wir bereits ein systematisches, ordnendes Geblüt besitzen, das alle Welt in den Bannkreis der Begriffe zerren will. Wir werden aber seine Worte nicht im Leisesten verstehen, wenn wir sie denken, denn selbst wenn die Stille uns umgibt, so wettert dort doch noch eine innere Stimme, die alles in Worte transformiert. Mit dieser Stimme sind wir so gewohnt die Dinge beim Namen zu nennen, obwohl wir nicht wissen, was genau diese Namen bezeichnen. Mehr noch wir glauben, wir hätten da Gegenstände im Sinn. Gefühle, Verstand, Liebe, Hass, Freundschaft, Sein, All, Welt, Erde, Tische, Stühle, Geld, sind diese ganzen Dinge real? Nun könnten wir versuchen sie zu ordnen, aber wir würden schon den falschen Weg einschlagen und nicht den Weg des Propheten gehen.<br />
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Bleibt uns also nur das Schweigen?<br />
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Schauen wir in die überlieferten Schriften des einäugigen Propheten, so mag es andere Wege geben. Das erste mal taucht der Begriff des Schweigens in der übertitelten Geschichte "Vom Guten Meister und den schlechten Menschen" auf:
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"Der einäugige Prophet auf seinem Weg durchwanderte alle bekannten Schulen. Schließlich in der letzten Schule traf er den guten Meister. Dieser begrüßte ihn und sie setzten sich an eine kleine Feuerstelle. Der gute Meister trank eine Tasse Tee, der einäugige Prophet aber fragte ihn bestimmt: „Was wäre ein guter Meister, wenn es keine schlechten Menschen gäbe?“ Der Meister streifte seinen grauen Bart überlegte, stellte besonnen die Tasse zu Boden und antwortete: „Wohl wahr! Er wäre nutzlos.“ Da schmerzte die Wunde am Auge des Propheten. Sein zugenähtes Auge vergoss Blut in ihn hinein. Er dachte lange nach bis er schließlich eindringlich sprach: „So will ich für euch der letzte schlechte Mensch unter allen guten Meistern werden.“ Der gute Meister streifte erstaunt seinen weißen Bart, der einäugige Prophet aber war schon auf seinem Weg. „Wie ist dein Name?“ rief der gute Meister in seiner Verzweiflung hinterher. Der einäugige Prophet aber ging schweigenden Schrittes davon. Sein Name, der genannt werden kann, wäre nie sein ewiger Name gewesen. Er aber wollte über seine Sterblichkeit hinaus nun auch der letzte schlechte Mensch werden und für immer bleiben, damit alle anderen Menschen gut sein können."<br />
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Das Schweigen kommt aus einer Frage, die letztlich in ihrer Antwort eine Entscheidung bergen würde. Die Entscheidung für das System des Propheten ist eine Ethische bezüglich aller Erkenntnisse aber hüllt er sich ins Schweigen.<br />
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Deuten wir desweiteren einige wenige Aphorismen, die uns überliefert sind aus dem großen Schatz seiner Reden:
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"Das menschliche Leben selbst ist sich das Fernste."<br />
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Sich rein in das Leben zu bringen, ist für den Propheten Aufgabe. Der Prophet wird sich, wie wir nun schon festgestellt haben im Schweigen gerecht.
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"Aber wo ist Schweigen, wo nicht die Frage des Menschen zugleich im Raume schwingt"<br />
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Das Leben des Menschen bringt Schweigen nur dann, wenn zugleich seine Frage dieses Schweigen in sich birgt<br />
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"Doch schon von Gedanken und Gefühlen zu reden, ist weltfremd."<br />
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Nur in der Frage kann das Gefühl Gedanke sein und der Gedanke Gefühl. Jegliche Trennung trennt den Menschen in sich selbst. Selbst wenn uns heute das Gefühl nahe steht, es ist doch schon ein in Gedanken gestütztes Systematisieren. Es steht fest reine Gedanken oder reine Gefühle lassen sich nicht erzwingen.<br />
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"Manche Menschen sind in ihrem Körper gelähmt, um über ihre Wirklichkeit hinaus zu wollen, bleiben aber bis zu ihrem Tod in sich verschlossen."<br />
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Für den Propheten ist schlussendlich klar, dass die Welt der Gefühle keine Wirklichkeit besitzen kann. Die Wirklichkeit kann nur in einer offenen Befreiung stattfinden, diese aber ist das schweigende Fragen.
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"Wirklichkeit ist nur dort wo Menschen ihre Frage in die Welt tragen, so wie der Geschmack der Nahrung nur im Munde des Geschmacksuchenden, so wie die Farben nur im Auge der Farbsuchenden oder das Gefühl nur in denen die Gefühle suchen. Letztlich aber ist alles nur eine Suche nach Welt, die jedoch nur den Suchenden nach Welt sich offenbart."</div>
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"Der einäugige Prophet" ist also ein Zeugnis von der Geschichte eines Suchenden, eines Fragenden und eines Schweigenden. Wir können diesen Gedanken nicht systematisch fassen, da dieser das ganze schon auf einen Teil der Welt beschränken würde, aber wir dürfen Fragen stellen um sogleich in unserer Suche das Schweigen zu lernen.
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